Zum richtigen Werkstoff das passende Schutzgas
Die kontinuierliche Weiterentwicklung bei Grund- und Zusatzwerkstoffen stellt hohe Anforderungen an die Schweißtechnik. Messer bietet mit der Inoxline-Serie ein breit gefächertes Schutzgase-Programm für das WIG- und MAG-Schweißen hochlegierter Stähle und Ni-Basis-Legierungen – abgestimmt auf Werkstoff, Verfahren und Anwendung.
WIG-Schweißen – konzentrierter Energieeintrag für präzise Ergebnisse
Beim WIG-Schweißen wird überwiegend mit Argon gearbeitet. Für höhere Leistung und besseren Einbrand kommen Wasserstoff- und Helium-Zusätze zum Einsatz:
- Inoxline He3 H1 (R1): Argon-Helium-Wasserstoff-Gemisch für schmalere Nähte, geringere Wärmeeinbringung und höhere Schweißgeschwindigkeit
- Inoxline C3 H1 (M11): Argon-CO₂-Wasserstoff-Gemisch für tieferen Einbrand und weniger Grobkornbildung
Vorteile:
- Bis zu 30 % schnelleres Schweißen
- Weniger Verzug und Anlauffarben
- Geringerer Energieverbrauch und Gasbedarf
Hinweis:
Wasserstoff-Zusätze sind für Duplex-Stähle nicht geeignet. Hier kommen Stickstoffhaltige Gase wie Inoxline N2 zum Einsatz, um den Austenitanteil im Gefüge zu sichern und niedrige Delta-Ferrit-Grenzen einzuhalten.
Schutzgase nach DIN EN ISO 14175 für WIG-Schweißen
| Produkt | ISO-Gruppe | Anwendung |
| Schweiß-Argon 4.6 | I1 | WIG |
| Argon 4.8 | I1 | WIG |
| Helium 4.6 | I2 | WIG |
| Inoxline H2 | R1 | WIG |
| Inoxline H5 | R1 | WIG |
| Inoxline H7 | R1 | WIG |
| Inoxline H20 | R2 | Plasmaschneiden |
| Inoxline H35 | R2 | Plasmaschneiden |
| Inoxline He3 H1 | R1 | WIG |
| Inoxline N2 | N2 | WIG |
MIG-/MAG-Schweißen – stabiler Lichtbogen und weniger Oxidation
Austenitische Stähle werden meist unter Argon-Mischgas mit 2,5 % CO₂ geschweißt. Sauerstoff kann ebenfalls verwendet werden, führt jedoch zu stärker oxidierten Nahtoberflächen. Heliumzusätze verbessern den Einbrand und reduzieren Verzug – besonders bei Duplex- und Vollausteniten.
Empfohlene Inoxline-Gemische:
- Inoxline C2 (M12): Standardgemisch mit 2,5 % CO₂
- Inoxline C3 H1 (M11): mit Wasserstoff für konzentrierten Energieeintrag
- Inoxline He15 C2 (M12): mit Helium für dickere Bleche und bessere Flankenanbindung
Vorteile:
- Sicherer Einbrand und stabile Nahtflanken
- Weniger Verzug und Oxidation
- Geringere Nachbearbeitung
Schutzgase nach DIN EN ISO 14175 für MAG-Schweißen
| Produkt | ISO-Gruppe | Anwendung |
|
Inoxline He30 H2 C |
Z |
MAG M |
|
Inoxline He15 C2 |
M12 |
MAG M |
|
Inoxline C2 |
M12 |
MAG M |
|
Inoxline C3 X1 |
M14 |
MAG M |
|
Inoxline X2 |
M13 |
MAG M |
|
Ferroline X4 |
M22 |
MAG M |
Wurzelschutzgase – saubere Rückseiten für höchste Qualität
In der Regel werden sogenannte Formiergase, in Form von Stickstoff-Wasserstoff-Gemischen, eingesetzt. Die Wasserstoff-Komponente gibt mehr Sicherheit gegen Reste von Luftsauerstoff. Hierzu werden unter Baustellenbedingungen eher höhere Wasserstoff-Gehalte verwendet als in der Werkstatt. Wasserstoff-Zusätze im Wurzelschutzgas finden bei Duplex-Stählen aufgrund neuester Vorschriften keine Anwendung mehr.
Wurzelschutz nach DIN EN ISO 14175
- Formiergas H5, H8, H12, H25 (N5)
- Inoxline H2 (R1): für spezielle Anwendungen
Hinweis:
Bei Duplex-Stählen sind Wasserstoff-Zusätze im Wurzelschutzgas gemäß aktueller Vorschriften nicht zulässig.
Messbare Vorteile gegenüber Standardgasen
- Bis zu 30 % höhere Schweißgeschwindigkeit
- Bis zu 50 % weniger Nachbearbeitung
- Weniger Verzug und Anlauffarben
- Geringerer Energieverbrauch und Gasbedarf
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